Wenige Wochen vor dem „Ho Ho Ho“ und dem Jahreswechsel wird es nicht nur in den Straßen deutscher Innenstädte, im Onlineversand und in Postfilialen hektisch. Auch die SEO Branche wird ganz kribbelig – zumindest ein Teil. Vor lauter Aufregung schleudert dieser Teil Buzzwords wie „Voice Search“, „Content Marketing“ und „mobile friendly“ durch den virtuellen Raum. Alles ganz ganz wichtige Trends für 2016. Darf man nicht verpassen. Muss jeder, der eine Webseite oder einen Onlineshop betreibt, für kommendes Jahr umsetzen.
Doch leider verschleiern diese Buzzwords den Blick auf das Wesentliche: Eine gute, nachhaltig ausgelegt Suchmaschinenoptimierung. Es soll nicht behauptet werden, dass die Optimierung für Mobilgeräte und Content Marketing online präsente Unternehmen nicht zu interessieren hat. Ganz im Gegenteil: Für mobile Anwendungen optimierte Webseiten und Onlineshop werden zunehmend selbstverständlich und auch hochwertiger Content ist für unterschiedlichste Kanäle im Web entscheidend. Aber andere Punkte stehen eben oben auf der Liste der Maßnahmen für Webseiten und Onlineshops.
Online sein ist nicht alles!
Die Basis einer Webseite oder eines Onlineshops muss immer stabil aufgestellt sein. Und hierfür ist eine langfristig ausgelegt Suchmaschinenoptimierung entscheidend. Wer online ein Business betreibt, Banner und Anzeigen schaltet, sollte keinesfalls SEO vernachlässigen. Warum ist das so? Die Ergebnislisten der Suchmaschinen – natürlich vor allem die SERPs (Search Engine Result Pages) von Google – liefern nach wie vor das größte Potenzial, Besucher für die Webseite zu gewinnen. Nicht selten denken Unternehmer: Ach, die Webseite ist ja online, die wird schon von Google gefunden – und dann finden sie Besucher! Sicher, User kommen auf die Webseite – irgendwann, irgendwie! Aber ist das Traffic, von dem man genügend Aufträge, Anfragen oder Bestellungen generieren kann? Vermutlich nicht!
Wer ein Online Business betreibt, sollte SEO keineswegs skeptisch gegenüber treten. Suchmaschinenoptimierung ist keine Eintagsfliege. Keine Modeerscheinung. Und leider auch kein Trend, an dem man sich als Unternehmer mit Online-Präsenz vorbei schleichen kann. Die Branche existiert seit fast 20 Jahren, seit Google 1998 an den Start ging. Wieso sollte Suchmaschinenoptimierung keine Relevanz besitzen? Nach wie vor bilden Suchmaschinen für viele Menschen den Einstieg in den Internetaufenthalt. Bei einer Websuche ist Google in Deutschland die erste Wahl. Ein Großteil der Besucher kommt über die Suchmaschine. Wohl gemerkt über die Ergebnisse der organischen Suche, also der nicht bezahlten Listenplätze. Genaue Zahlen liefert Google Analytics für die entsprechende Seite. Sicherlich bringen auch soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter Traffic auf die Seite. Allerdings lassen sich die Besucher hier vorrangig zum Klick auf ein Video, knackig verpackte Informationen oder zur Meinungsmache begeistern. Internetnutzer, die Informationen über ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Unternehmen suchen, tippen ihre Frage in die Suchmaske von Google ein.
Zügig, aber nicht übereilt handeln
Das Internet wird immer als schnelllebig beschrieben. Und mit Twitter und Facebook ist das auch so. Innerhalb weniger Sekunden ist ein Tweet oder Post geschrieben und an die ganze Welt verschickt. Und auch eine Webseite, eine neue Produktpage oder ein Blogbeitrag ist mit einem Klick online. Bitte glauben Sie aber nicht, dass auch Suchmaschinenoptimierung blitzschnell funktioniert – oder lassen Sie sich das nicht erzählen. Schon im vorherigen Blogeintrag habe ich kurz angerissen, was es bedeuten kann, wenn man sich von Angeboten wie „Top-Platzierungen für 50 Euro“ verführen lässt. Natürlich gab es Zeiten, in denen man mit Black Hat Taktiken Seiten zu bestimmten Keywords auf die Top-Plätze der SERPs pushen konnte. Aber spätestens, wenn der User nicht das gewünschte Angebot oder die gesuchte Information findet, ist er wieder verschwunden – und der Umsatz fehlt. Beiden Seiten ist also nicht geholfen.
Die Zeiten von Black Hat SEO sind längst vorbei. Dafür sorgt Google mit entsprechenden Änderungen des Suchalgorithmus, dafür sorgen aber auch seriöse SEO Anbieter innerhalb der Branche. Denn sie haben längst verstanden, dass ehrliche Suchmaschinenoptimierung am längsten währt. Suchmaschinenoptimierung (und Online Marketing) ist digitales Handwerk. Dazu gehört es, eine gut durchdachte Skizze vom Bauobjekt zu haben (SEO Strategie), mit den richtigen Werkzeugen zu arbeiten (Analyse Tools, Keyword Tools) und hochwertige Materialien zu verwenden (qualifizierte Fachkräfte, langjährige Erfahrung, Qualitätsprodukte). Zum einen bedeutet dies: Wenige hochwertige Backlinks sind besser als Linkmasse. Zum anderen bedeutet dies aber auch, dass der Aufbau einer guten Linkstruktur, das Verfassen mehrwertigen, interessanten Contents und andere SEO Maßnahmen Zeit beanspruchen. Suchmaschinenoptimierung ist ein langfristiger Prozess, der nicht nur in der Planung, sondern auch in der Umsetzung nicht übereilt sein sollte. Aber natürlich zügig, um sich nicht von der Konkurrenz überholen zu lassen.
In den SEO Buzzwords 2016 klingt die Zukunft mit
Grundsätzlich ist eine solch langfristig stabil aufgestellte Basis natürlich sinnvoll. Aber sollte man aus diesem Grund die Entwicklungen, die mit den Buzzwords „mobile friendly“ und „Content Marketing“ einhergehen, gänzlich hinten an stellen? Keinesfalls. Entscheidend ist immer, entsprechend der Zielgruppe zu planen und zu optimieren. Ist Ihre Zielgruppe auf YouTube unterwegs, nutzt die Videoplattform sogar zur Informationssuche, sollte die Marke hier entsprechend umfangreich präsentiert werden. Ähnlich verhält es sich mit der mobilen Suche: Während ältere Internetnutzer nach wie vor ihre Suchfrage gerne eintippen, wenn auch kurze Keyword(-Kombinationen) bevorzugt werden, setzt die junge Generation verstärkt auf die „Voice Search“. Dienstleistungen und Produkte sollte dementsprechend zielgruppenspezifisch optimiert sein – und nicht zwingend nur für Google.
Es ist also durchaus ratsam, sich mit neuen Entwicklungen innerhalb der Suchmaschinenoptimierung und im Online Marketing zu beschäftigen. „Voice Search“ und die Optimierung für Mobilgeräte sollte allerdings nicht auf der To-Do-Liste ganz oben stehen, wenn elementare Bestandteile für einen nachhaltigen Onlineerfolg fehlen.