Ich könnte Ihnen jetzt hier eine trockene Definition des Begriffes Suchmaschinenoptimierung liefern – was ich auch im Laufe des nachfolgenden Artikels machen werden. Aber wirklich hilfreich ist das nicht bei der Frage: Was ist SEO? Denn hinter diesem Wort steckt ein ganzer Prozess verschiedener Maßnahmen, Schritte, Analysen und Entscheidungen, ja eine gesamte Branche ist gewachsen und hält sich seit über zehn Jahren am Leben. Anders als es anfängliche Vermutungen voraussagten.
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Suchmaschinenoptimierung Definition – was ist SEO?
Die Suchmaschinenoptimierung – im Englischen Search Engine Optimization (= SEO) – kommt aus dem Online Marketing Bereich und stellt einen Teil der Maßnahmen dar, die man direkt oder indirekt an einer Internetseite vornimmt, um diese in die Öffentlichkeit der Zielgruppe zu bekommen. Die Suchmaschinenoptimierung umfasst Maßnahmen, um unentgeltlich Sichtbarkeit in den Suchergebnislisten von Suchmaschinen zu erlangen. Im Gegensatz dazu stehen die AdWords Anzeigen, für deren Sichtbarkeit der Webseitenbetreiber zahlen muss.
Kurz definiert: „Unter SEO versteht man alle Maßnahmen, die dazu beitragen, dass eine Webseite in den Ergebnislisten der Suchmaschinen – also im unentgeltlichen Bereich – auf den obersten Positionen rankt.“
Es geht also um die Verbesserung von Webseiten. Welche Aspekte man wie optimiert, hängt zum einen von den Bemühungen der Konkurrenz ab, zum anderen von den „Vorgaben“ der Suchmaschinen. Hier gibt es sogenannte Richtlinien, die darüber informieren, welche „förderlichen“ Maßnahmen erwünscht sind und welche „schlechten“ vermieden werden sollten. Stichwort „White Hat SEO“ und „Black Hat SEO“. Richtlinienkonforme Maßnahmen und Techniken, die aus Googles Sicht verboten sind. Gut gegen Böse.
Und warum hängt der Erfolg der Suchmaschinenoptimierung mit den Bemühungen der Konkurrenz – und der eigenen – zusammen? Das ganze Konstrukt Suchmaschine ist dynamisch. Täglich kommen neue Inhalte hinzu, gefiltert nach unzähligen Keywords und Wortkombinationen, andere fallen verschwinden wieder aus dem Index der Suchmaschine. Und da die Suchmaschinen auf der Grundlage eines Algorithmus die jeweiligen Positionen berechnen, wirkt sich die Optimierung einer Webseite auf alle anderen aus.
Onpage und Offpage: Die zwei Arten der SEO
Um etwas mehr Durchblick in die weit verstrickte Suchmaschinenoptimierung zu geben, unterscheidet man zwischen der Onpage Optimierung und der Offpage Optimierung – Maßnahmen, die direkt an der Webseite umgesetzt werden und jene, die indirekt das Ranking verbessern. Letztere Maßnahmen der Offpage Optimierung werden für gewöhnlich auch einfach unter dem Linkbuilding zusammengefasst, also Techniken, um Backlinks zu generieren. Auch hier unterscheiden Suchmaschinen zwischen guten und weniger guten Methoden des Linkaufbaus wie etwa Backlinks ohne thematischen Bezug, Links von Linkfarmen oder Linkkäufe. Ziel der Offpage Optimierung ist eine möglichst gute und weitreichende Reputation der Webseite, die im Internet durch viele, hochwertige Backlinks von externen Webseiten erzielt wird. Man spricht auch von Empfehlungen, und je mehr Webseiten eine andere empfehlen, umso wichtiger scheint sie aus Sicht der Suchmaschinen.
Die Onpage Optimierung umfasst mehr Einzelmaßnahmen als die Offpage Optimierung, wenngleich letztere deutlich mehr Mühe und Zeit in Anspruch nimmt. Das liegt vor allem daran, dass Onpage-Maßnahmen nicht fortlaufend – sondern nur regelmäßig – durchgeführt werden, wie es beim Linkaufbau der Fall ist. Im Bereich Onpage stehen u.a. folgende Punkte auf der Agenda: Sauberer Quellcode, keywordoptimierte unique Inhalte, sprechende URLs, aussagekräfte HTML-Tags, sinnvolle Architektur der Webseite, interne Verlinkung sowie die Steuerung der Indexierung von Inhalten. Selbstverständlich – für einige Webmaster nicht immer zwingend selbstverständlich – sollte die Webseite die Suchbedürfnisse des Users befriedigen, also im Grunde das halten, was die Snippets in den Suchmaschinen „versprechen“.
Ein Punkt, der bei der Onpage Optimierung keinesfalls vernachlässigt werden sollte, ist die Ladegeschwindigkeit. Pagespeed hat einen hohen Stellenwert beim User, denn er wartet zunehmen weniger gerne auf angeforderte Inhalte. Schon gar nicht, wenn er nicht zu 100 % weiß, dass der Inhalt seine Suchanfrage beantwortet. Lädt eine Webseite also besonders langsam – wobei „langsam“ in den vergangenen Jahren zeitlich immer kürzer geworden ist – verschwindet der User mit einem Klick zum nächsten Ergebnis – und schon ist eine potenzielle Conversion dahin.
SEO verstehen: Was ist das Ziel der Suchmaschinenoptimierung?
Um SEO verstehen zu können, muss man verstehen wie Menschen das Internet nutzen. Das tun sie nach wie vor und bis in alle Ewigkeit hauptsächlich mit Suchmaschinen. In Deutschland ist die Suchmaschine mit Google gleichzusetzen. Seit Jahren hat der Konzern auf dem deutschen Suchmaschinenmarkt die Vormachtstellung. An der lässt sich auch nicht wirklich rütteln und so nutzen über 90 % der Internetuser Google. Browser öffnen und schon blinkt der Cursor in der Googleschen Suchmaske. Man sucht ein neues Paar Laufschuhe? Google fragen. Man sucht ein leckeres Rezept mit Roastbeef? Google fragen. Man kennt die Währung in der Tschechischen Republik nicht? Google fragen. Man will den Abfluss wieder frei bekommen? Google fragen. Die Suchmaschine ist also der Durchgang zum Internet. Folglich sollte man als Handwerker, als Händler, als Restaurant, als Autovermietung oder Reiseanbieter bei Google gefunden werden.
Und weil Besucher dazu tendieren, lieber eine neue Suchanfrage zu stellen als die Seiten – Search Engine Result Pages (SERPs) – immer weiter zu durchklicken, auf Seite 2, auf Seite 3, auf Seite 4…, empfiehlt sich eine Platzierung innerhalb der ersten 20 Suchergebnisse. Innerhalb dieser ersten beiden Seiten verteilen sich die Klicks der User vorrangig auf die ersten Ergebnisse – die sogenannten Top-Platzierungen. Allein auf den ersten organischen Treffer fallen 60 % der Klicks ab, die sich zwischen Platz 1 und Platz 11 verteilen. Wer auf der zweiten Position landet, muss einen schmerzlichen Klickabfall verkraften, denn er erhält „nur“ noch 16 % der Klicks. Die Wahrscheinlichkeit, Klicks zu generieren, liegt dann auf den folgenden Plätzen bei 8 %, 6 %, 4 % und so weiterhin – bis hin zum ersten Ergebnis auf der 2. Seiten, welches nur in 0,17 % der Fälle bei einer Suchanfrage geöffnet wird.
Die regulären Ergebnistreffer – bestehend aus Title, Description und URL – werden heute zunehmend ergänzt (oder auch verdrängt) durch konzerninterne Angebote wie etwa Google Maps und AdWords. Das bedeutet, man konkurriert zusätzlich mit diesen Ergebnissen – die sich optisch deutlich von den organischen Treffern abheben – um die Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit. Mittlerweile muss der User je nach Keyword – z.B. bei Schlüsselwörtern mit lokalem Bezug – zunächst nach unten scrollen, um den ersten organischen Treffer sehen zu können. Und Scrollen gefällt den wenigsten Internetnutzern. Deswegen starten sie ja auch lieber die zweite Suchanfrage in abgewandelter Form, mit neuem Keyword oder einer anderen Kombination, also die „gaaaaaannnz lange“ SERP durchzuklicken.
Betrachtet man die ersten drei Ergebnisseiten begnügen sich 76 % mit den Platzierungen 1 bis 10, auf die zweite Seite verirren sich nur 4 % und auf der dritten Seite sucht tatsächlich nur noch 1 hartnäckiges Prozent.
An dieser Stelle wird wieder der Zweck der Suchmaschinenoptimierung deutlich: Besser sein als die Konkurrenz und möglichst weit ob in der Suchergebnisliste stehen. Und da man sich hier, wie eingangs erwähnt, mit einem dynamischen Gebilde auseinandersetzen muss, bleibt es nicht aus, Suchmaschinenoptimierung fortlaufend zu betreiben – zunächst wegen der Konkurrenz und ihrer SEO-Bemühungen, die die eigene Webseite tiefer rutschen lassen (sofern keine Maßnahmen eingeleitet werden), und weiterhin aufgrund der Änderungen der Suchalgorithmen, die immer wieder Anpassungen an manipulative Techniken oder Userverhalten mit sich bringen und damit für veränderte Rankingfaktoren sorgen. Und da keine Suchmaschine ihr Geheimrezept für die bestmögliche Zusammenstellung der Rankingfaktoren preisgibt, muss man selber die richtige Mischung finden – durch langjährige Erfahrung, viele Testings, Analysen und umfassendes Controlling.
Ich möchte, dass Sie mein Handwerk verstehen, und biete Ihnen daher auf meinem Blog einen ganzheitlichen Einblick in die Suchmaschinenoptimierung – von den Grundlagen über die Do’s und Dont’s bis zur Software, die SEO-Arbeit vereinfacht. Lesen Sie direkt im Anschluss die wichtigsten Tipps zur Suchmaschinenoptimierung.