5 Euro für Forenlinks? 100 Euro für die Arbeitsstunde? 250 Euro für den Inhouse-Workshop? 2.000 Euro pro Monat für AdWords Kampagnen? Viele Menschen, die auf der Suche nach einer SEO Agentur sind oder gerade jemanden für die Suchmaschinenoptimierung beauftragt haben, stellen sich die Frage: Was kostet eigentlich SEO? Denn sowohl als Mittelständler als auch als internationales Unternehmen muss man seine Kosten kalkulieren. Viel wichtiger ist jedoch die Frage: Was darf ich für mein Geld erwarten? Und was ist definitiv zu günstig?
Pauschale Antworten werden Sie in diesem Artikel nicht finden. Dem Thema „Preise in der Suchmaschinenoptimierung“ kann man sich nur schrittweise nähern…
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Preise, Preise, Preise: Pauschal, durchschnittlich, individuell?
Stellt man die Frage „wie viel SEO kostet?“ kann man genauso gut fragen: „Was kostet eine Reise?“ oder „was kostet ein Einfamilienhaus?“. Sie werden (von einem seriösen Dienstleister) nie eine konkrete Antwort bekommen – zumindest nicht ohne nähere Angaben Ihrerseits. Nicht etwa, weil er Sie nicht verschrecken oder gar erst einmal billig anlocken möchte, sondern weil – und das gilt selbstverständlich auch für die Suchmaschinenoptimierung – jeder Auftrag individuell ist.
Warum pauschale Aussagen unmöglich sind!
In der professionellen Suchmaschinenoptimierung werden zu Beginn eines Projekts unter anderem die Ausgangssituation analysiert und Ziele definiert, denn diese Punkte legen einen groben Rahmen fest, wie umfangreich das SEO Projekt wird, wie lange es dauert und wie viel es kosten wird. Faktoren, die auf die Kosten Einfluss nehmen, sind hier zum Beispiel „Massenmarkt oder Nische“, „Blog oder Onlineshop“, „Initialaufwand oder laufende SEO Betreuung“. Nehmen wir zum Beispiel die Optimierung auf ein Top-Keyword, das zwar viele Besucher verspricht, aber eben schon von zahlreichen Wettbewerbern bedient wird. Der Aufwand, unter diesem Keyword gut gelistet zu sein, ist deutlich aufwendiger (und teurer) als in einem Nischenbereich, der in Summe zwar weniger Besucher liefert, aber auch bessere Positionen in den SERPs.
Jede gute, seriöse SEO Agentur wird Ihnen im Vorfeld eine Liste an Schwachstellen liefern, die an der Webseite oder dem Onlineshop aus SEO-Sicht zu beheben sind, und Potenziale aufdecken, die noch ausgeschöpft werden können. In Abstimmung mit Ihren Zielen als Webmaster, Unternehmer, Onlinehändler wird dann ein Maßnahmenkatalog ausgearbeitet, der die notwendigen Aufgaben (Kostenpunkte) definiert.
Finger weg von Pauschalpaketen! Wie bereits erläutert, kann kein seriöses Angebot pauschale Aussagen treffen. Schließlich wollen Sie nicht für unnötige Leistungen und Maßnahmen bezahlen, mit denen Sie wichtiges Kapital verbrennen, aber keine Rankingpositionen gewinnen. Abstand sollte man ebenfalls von solchen Dienstleistern nehmen, die Versprechen geben. Eine vertrauensvolle, fachkundige Agentur verspricht keine Erfolge! Ob „Platz 1“ oder „Top-Positionen für 150 Euro im Monat“ ist egal. Beides ist unseriös! Schnell landen Sie dann für unpassende Keywords auf den oberen Plätzen, was zwar das Versprechen der Agentur erfüllt, Ihnen aber eben aus SEO-Sicht nicht weiterhilft. UND: Pauschale Pakete – nicht zu verwechseln mit Fullservice-Angeboten – bedeuten immer SEO von der Stange, und wer will das schon?
SEO Preise: Durchschnittswerte aus Studien
Und dennoch werden (zumindest) durchschnittliche Preise für eine Stunde oder einen Monat Suchmaschinenoptimierung in Beiträgen und Forenkommentaren genannt. Derlei Zahlen kommen unter anderem von Studien, die versuchen Auftraggebern Orientierung zu bieten. Teilweise werden hier durchschnittliche Stundensätze von 80 Euro bis 130 Euro oder auch 70 Euro bis 150 Euro genannt. Jetzt werden Sie sich vielleicht fragen, warum Ihre SEO Agentur mehr kostet? Warum kann die nicht für 80 Euro / 85 Euro die Stunde arbeiten? Weil in einigen Studien nicht nur deutsche SEO Agenturen befragt wurden, sondern auch Kollegen aus dem europäischen oder internationalen Ausland. Alle Stundensätze wurden dann zusammengezählt und in einem Durchschnittswert vereint, der bei vielen (potenziellen) Auftraggebern nun den Gedanken aufkommen lässt: SEO kostet maximal 85 Euro in der Stunde! 130 Euro und mehr zu bezahlen, ist nicht notwendig. Doch man irrt!
Warum es Vorteile hat, wenn SEO (mehr) kostet…
…oder anders: Für welche Leistungen man u.a. in SEO Agenturen zahlt?
- Know-how: Wissensaneignung, Wissenserweiterung, Wissenstransfer
- Professionelles, gut aus- und weitergebildetes Personal
- Technische Ausstattung und Räumlichkeiten
- SEO Tools und ggf. Eigenentwicklungen aus dem Bereich Software / App
Viele Menschen vermuten, dass man bei Suchmaschinenoptimierung nur die richtigen Tasten am Computer drücken muss. Dabei ist SEO keine Spielerei! Man arbeitet bei der SEO viel mit Analysen und Bewertungen, die man nicht nach einem Handbuch abarbeitet, sondern nur aufgrund von Erfahrungen vornehmen kann. Know-how spielt hier also eine wichtige Rolle. Und dieses kann man sich nicht spritzen. Insbesondere in der Suchmaschinenoptimierung muss man aus zahlreichen Versuchen und Entwicklungen der Branche die Best Practices lernen. Und nicht zuletzt ist die Webseite ein wichtiger Absatzkanal geworden, der keinesfalls ignoriert werden darf. Je länger man auf seriöse Suchmaschinenoptimierung verzichtet, umso mehr Zeit hat die Konkurrenz, Besucher und Umsätze zu generieren. Und je länger und besser die Wettbewerber am SEO-Markt tätig sind, umso umfassender werden künftig die eigenen Bemühungen in der Suchmaschinenoptimierung.
Natürlich zahlt man auch hier außerdem für Verwaltung, Geschäftsführung, Buchhaltung, Akquise und andere typische Kostenbereiche in Agenturen und Unternehmen.
Pauschal sind nur die Abrechnungsmodelle
- Monatspauschale: Hier zahlt der Kunde monatlich einen Betrag X und erhält dafür die vereinbarte Leistung. Dieses Abrechnungsmodell ist in der Praxis sehr beliebt, da der Kunde sowie der SEO / die Agentur mit einem festen Budget planen kann. Da die Suchmaschinenoptimierung in der Regel kein einmaliger Aufwand ist, sondern fortlaufend betrieben wird, ist die Monatspauschale ohnehin sinnvoll. Aber auch Einzelleistungen können pauschal pro Monat abgerechnet werden, wenn sich ihr Zeitaufwand gut einschätzen lässt. Das Monatsbudget wird individuell vereinbart – in Abhängigkeit zu den Zielen und finanziellen Möglichkeiten. Warum das Monatsbudget nicht zu niedrig sein darf, erläutere ich weiter unten.
- Stunden- oder Tagessätze: Der Suchmaschinenoptimierer arbeitet für eine gewisse Zeit und wird für seinen Aufwand pro Stunde oder pro Tag bezahlt. Wenn man wieder von durchschnittlichen Stundensätzen zwischen 80 und 130 Euro ausgeht, liegen die Tagessätze zwischen 640 Euro und 1.040 Euro. Natürlich gibt es auch Tagessätze von wenigen 500 Euro bis 3.000 Euro, 4.000 Euro, 5.000 Euro und mehr.
- Erfolgsbasierte Abrechnung: Hier kann die Bezahlung zum Beispiel nach Traffic oder nach Positionen erfolgen. Die Webseite wird entsprechend der definierten Keywords optimiert und mit jeder steigenden Position oder mit der Anzahl der Besucher steigt die Vergütung für die SEO Agentur. Dieses Abrechnungsmodell kann dann sinnvoll sein, wenn der Kunde – aufgrund von Erfahrungen mit AdWords – genau weiß, welche Keywords bei ihm funktionieren. Oftmals orientiert man sich bei der Vergütung auch an den Klickpreisen innerhalb AdWords.
Billig, billig, billig – funktioniert nicht!
Natürlich bekommen Sie Angebote zu sehr niedrigen Preisen. Diese sind dann aber auch in der Qualität billig. Erfolg und Billig funktioniert – Überraschung – nicht! Im Netz findet man immer wieder solch günstige SEO Angebote, bei denen man für einen angeblich hohen PageRank-Link nur 3 Euro zahlt, bei denen man 15 Euro für 500 Wörter zahlt. Das wären 3 Cent pro Wort, das Einpflegen in ein Portal noch nicht inbegriffen – geschweige denn andere Kostenpunkte, die eine Agentur oder ein Freelancer berücksichtigen muss.
Sie hätten dann Backlinks und Texte und Pressemeldungen und Einträge in Blogs oder Foren. Es steht aber auf einem ganz anderen Blatt, ob dies förderlich für die Suchmaschinenoptimierung und Ihre Webseite / Ihr Unternehmen ist. Hohe Absprungraten, fehlende Conversions, Imageschaden…
Was Ihnen niedrige SEO Preise sagen!
Wenn Sie von niedrigen SEO Preisen profitieren, wird an anderen Stellen gespart – etwa bei der Qualität der Leistungen oder bei der Vergütung der Mitarbeiter. Was kann man also von niedrigen Preisen für die Suchmaschinenoptimierung lernen? Folgendes…
- Wenig Leistung, wenig Erfolg: Wenn wir wieder von einem durchschnittlichen Stundenlohn von 80 oder 85 Euro ausgehen und Angebote ein Monatsbudget von 150 bis 300 Euro umfassen, kann sich jeder selber ausrechnen, dass der SEO nicht viel Zeit in das Projekt steckt. Gerade einmal 2 bis 4 Stunden pro Monat. In dieser Zeit kann man kaum etwas leisten, das einen positiven Effekt auf das Webseitenranking hat. Weder vernünftige Texte schreiben noch Linkaufbau betreiben.
- Unseriöse Angebote, keine Qualität: Alternativ erhalten Sie automatisch generierte oder kopierte Texte, die weder Mehrwert noch Einzigartigkeit bieten. Oder sämtliche Backlinks verweisen auf unseriöse Webseiten, von denen Sie und Ihre Besucher nicht profitieren. Wer wenig zahlt, und damit wenig Zeit zur Verfügung stellt, muss auch damit rechnen, dass die Maßnahmen automatisiert werden und folglich keine Qualität haben.
- Unseriöse Maßnahmen: Wenig Zeit und ein geringes Budget führen nicht selten dazu, dass Maßnahmen durchgeführt werden, die möglichst schnell (aber leider nur kurzfristig) Erfolg für die Webseite bringen. Black Hat SEO schwört jedoch mittel- bis langfristig Google Penalties herauf, deren Bereinigung erneute Kosten verursacht. Unter Umständen ist die Webseite „verbrannt“, sodass ein völlig neues Projekt gestartet werden muss. Und dann steht man wieder am Anfang – nur mit weniger Geld.
Realistische Budgets für die Suchmaschinenoptimierung
Der Schaden, den billige Suchmaschinenoptimierung anrichten kann, kann schlimmsten Falls sehr groß sein. So ist es doch besser, man versteht im Vorfeld, dass seriöse SEO aufwendiger ist und folglich mehr Zeit/ Budget in Anspruch nimmt. Mit der Tatsache, dass SEO Kosten nicht pauschal benannt werden können, möchte ich Sie aber nicht einfach so stehen lassen. Denn eigentlich sind Sie ja auf der Suche nach Zahlen. Also versuchen wir uns doch einmal, möglichst realistisch dem Budget zu nähern, welches Sie für gute SEO einplanen sollten. Wie sich bereits herauskristallisiert haben sollte, ist ein Monatsbudget von 150 Euro, 200 Euro und 300 Euro oder 400 Euro nicht wirklich ausreichend. Zumindest nicht für mittelständische bis große Unternehmen, die überregionale Reichweite erzielen wollen. Kleinunternehmer und regional tätige Dienstleister mit wenig Konkurrenz könnten mit einem solchen Monatsbudget auskommen. Allerdings nur bei seriösen Agenturen. Unseriöse Angebote verbrennen das geringe Budget einfach, ohne dass sich Erfolg bemerkbar macht. Für professionelle Suchmaschinenoptimierung steht der Agentur damit einfach zu wenig Budget und damit zu wenig Zeit zur Verfügung.
SEO braucht Zeit und Mühe. Und beides kostet Geld. Leider. Sie haben also weder etwas von einem schnell arbeitenden SEO, der mit wenig Konzentration die verschiedenen Onpage und Offpage Maßnahmen durchführt, noch von einer Suchmaschinenoptimierung, die sich in Kleinstschritten mühselig zum Erfolg schleppt. Bei vier Stunden Arbeit pro Monat kommt man nun wirklich nicht zügig voran. Regional agierende Unternehmen mit Tendenz zur nationalen Reichweite sollten mit einem Einstiegsbudget von 2000 bis 3000 Euro monatlich rechnen. Das gilt allerdings vor allem für Firmen, die in Nischenmärkten tätig sind und nicht allzu starke Konkurrenz haben. Budgets ab 3.000 Euro sind realistisch für Nischenmärkte mit mittlerem Wettbewerb. Je stärker dieser wird, umso weiter steigt das Monatsbudget.
Für den nationalen und internationalen Markt können sich Unternehmen mit einem SEO Budget ab 5.000 Euro und mehr aufstellen lassen. Grenzen gibt es nach oben im Grunde nicht. Wichtig ist nur, dass die Leistung der Agentur bzw. der Erfolg der Webseite mit steigendem Budget wachsen sollte. Ich arbeite so, dass zunächst die Ziele gemeinsam definiert werden und dann das SEO Budget ermittelt wird, um die definierten Ziele in einem planbaren Zeitraum erreichen zu können.
Tipps: So reduzieren Sie SEO Kosten!
Theoretisch kann man seine Suchmaschinenoptimierungskosten aber reduzieren. Wenn man SEO bzw. einige Maßnahmen selber macht. Das ist auch gar nicht unüblich, da sich viele Unternehmen zunächst die Webseite von einer Agentur einrichten lassen, und den Profis etwa weiterhin den Linkaufbau oder ähnliches überlassen, dann aber eigenständig die Contentpflege übernehmen. Das ist vor allem dahingehend sinnvoll, wenn das Unternehmen zum Beispiel News, Blogartikel oder Fachbeiträge liefern möchte.
- Contentpflege: Erweiterung der Seiteninhalte, Verfassen von News, Blogbeiträgen, Pressemitteilungen, Fachartikeln, Whitepapern. Viele Agenturen bieten spezielle Schulungen für die Kunden und Mitarbeiter an, damit diese Inhalte nach SEO-relevanten Kriterien erstellen können.
- Foren & Blogs: Als Unternehmen sollte man immer wissen, was die Zielgruppe über einen sagt, ggf. auch kritisiert. Eine gute Möglichkeit ist hier ein offizielles Profil in relevanten Foren oder Blogs, in denen Mitarbeiter auf die Beiträge und Kommentare reagieren. So erhalten Sie nicht nur Feedback, sondern können auch direkt auf kritische Stimmen eingehen und bei Problemen helfen.
Unter welchen Umständen es sinnvoll sein kann, die Suchmaschinenoptimierung selber zu machen, bzw. welche Maßnahmen relativ problemlos selber zu bewältigen sind, erfahren Sie im Übrigen in meinem Artikel zur DIY SEO.
- Von Anfang an auf SEO setzen: Es werden Ihnen einige Kosten erspart bleiben, wenn Sie der Webseitenaufbau bereits unter SEO-Aspekten erfolgt. So lassen sich von Anfang an grobe Fehler vermeiden, die später mehr Einsatz (mehr Zeit, mehr Geld) fordern könnten.
Man kann nicht pauschal sagen, was Suchmaschinenoptimierung kostet, und man kann ebenso wenig pauschal sagen, dass hohe Preise zwingend den Onlineerfolg mit sich bringen, denn das wäre der Umkehrschluss, wenn günstige Angebote qualitativ hinterherhinken. Die oben genannten Kosten dienen lediglich als Richtwerte. Wenngleich ein erfahrener SEO ohne detaillierten SEO Check einen ungefähren Kostenbereich abstecken kann, weil er bereits aus vorherigen Projekten den Markt (z.B. Reisen, Last-Minute) gut kennt, sollte man immer auf die individuelle Analyse warten. Nur dann können Kosten benannt werden, obwohl im Laufe der Suchmaschinenoptimierung immer wieder „Umwege“ denkbar sind – z.B. aufgrund von Algorithmus-Änderungen. Schlussendlich sollte aber nicht die Preisfrage entscheiden, sondern die Qualität der SEO Agentur oder des Selbstständigen.